Die Website www.biken-mit-kids.de bietet eine Sammlung an Mountainbike-Touren die mit Kinderanhängern befahrbar sind, oder Touren für kleine Nachwuchs Biker. Außerdem allerlei Tipps und Tricks. Das Angebot existiert nun schon seit fast 7 Jahren. Warum es dazu kam, dass die Stephanskirchner Familie Biken zum Familiensport Nr. 1 erklärte und welche Pläne es noch so gibt erfahrt Ihr in diesem Interview.

Wie seid Ihr auf die Idee zu Biken mit Kids gekommen?

Wir waren schon immer viel beim Mountainbiken unterwegs und das Fahrrad war auch unser ständiger Begleiter bei allen Urlaubsreisen. Als unser Sohn auf die Welt kam, wollten wir hier nicht alles an den Nagel hängen und begannen zu recherchieren, welche Möglichkeiten es denn so mit Kindern gibt. Das Thema Kinderanhänger war 2013 ja bereits ein großes Thema, was es allerdings nicht gab, waren Tourenbeschreibungen die auf die Fahrbarkeit mit Kinderanhängern eingingen. Nach vielen erfolglosen Suchen beschlossen wir, unsere Touren und Erfahrungen rund um das Thema Biken mit Kinderanhänger weiter zu geben. Das war die Geburtsstunde von www.biken-mit-kids.de

Was ist das Besondere an Euren Touren?

Die Touren sind ganz normale, einfache Fahrrad- oder Mountainbike-Touren. Der Unterschied ist eigentlich nur, dass wir diese ausführlich auf den Erlebnisfaktor für Kinder bewerten und die Fahrbarkeit mit verschiedenen Anhänger-Typen beschreiben. Ein zu schmales Gatter kann z. B. ein jähes Ende für die Familientour bedeuten. Bei den kleinen Selbst-Radlern achten wir z. B. darauf zu technische Passagen, steile Anstiege oder Abfahren zu vermieden. Das gemeinsame Naturerlebnis steht immer Vordergrund. Spielplätze, Bademöglichkeiten und Einkehrmöglichkeiten sind markiert und beschrieben.

Welche Reaktionen habt ihr von anderen Eltern erlebt?

Das Projekt war erst als kleine Idee angedacht, aber das Interesse anderer Eltern war so groß, dass wir beschlossen ein bisschen mehr zu machen. Wir waren zwei Mal auf der Eurobike, haben Presseinterviews gegeben und dann wurde auch die Industrie auf uns aufmerksam. Das Thema Kinder Anhänger und leichte Kinder Bikes ist gerade ein totaler Wachstumsmarkt.

Woher nehmt ihr die Zeit für so ein Projekt?

Welche Zeit? Wir haben leider viel zu wenig davon. Wir beide haben normale Jobs und mittlerweile 2 Kinder. Wir haben sicher 40 weitere Touren die wir online stellen sollten und noch viel mehr Stories. Zeit zum Fahrradfahren brauchen wir ja auch noch. Wir hatten auch Anfangs gehofft, mehr Touren und Input anderer Eltern zu erhalten. Die bedanken sich zwar, aber liefern keine eigenen Inhalte. Sollte dies also jemand lesen: Leibe Eltern, vor allem im Bereich Kinder Anhänger wäre eine Mithilfe super! Meldet Euch gerne bei uns!

Welche Pläne habt ihr für die Zukunft für Biken mit Kids?

Tatsächlich arbeiten wir gerade an einem technischen Relaunch der Website, der uns die Pflege wesentlich vereinfacht. Auch haben wir vor kurzem eine Touren-Kooperation mit Komoot geschlossen. Demnächst sollten wir also alles online haben. Wir wollen auf alle Fälle weitermachen.

Dadurch, dass die Kinder älter werden verändert sich auch der Fokus. Derzeit sind die Kinder auf 20 und 24 Zoll-Bikes unterwegs. Außerdem werden wir evtl. bald Fahrtrainings für Kinder anbieten. Aber das ist noch nicht Spruchreif.

Habt ihr einen Tipp für anderen Familien die mit Ihren Kindern Biken wollen?

Ja, eigentlich haben wir über die Zeit 3 Typen analysiert, denen wir hier auch unsere drei wichtigsten Tipps geben wollen:

1. Die Überängstlichen
Diese Elterngruppe hat Angst davor einen Fehler zu machen oder findet alles zu kompliziert. Sie machen dann einfach sicherheitshalber gar keine gemeinsamen Touren, weil irgendetwas schiefgehen könnte. Hier empfehlen wir einfach langsam zu starten und die ersten kleinen Erfahrungen zu sammeln. Es gib zahlreiche Literatur, Trainer und Organisationen die unterstützen.

2. Die Kilometerfresser
Diese Eltern verwechseln häufig das Fahrradfahren mit Kindern mit Leistungssport. Das Ergebnis sind genervte Kinder, die ihre Lust am Radeln verlieren oder brüllend im Anhänger sitzen. Hier möchten wir den Tipp geben, das Ganze als Abendteuer für die Familien zu sehen. Stehen bleiben, die Natur erkunden und die Welt entdecken. Kilometer und Höhenmeter sind Nebensache. Dann haben die Kinder auch Spaß dabei. (Bevor jetzt jemand schimpft, sicher gibt es auch Ausnahmen)

3. Die Leistungsscheuen oder Faulen
Spätestens seit es E-Bikes gibt, ist die Anstrengung beim Bergauffahren mit Anhänger auch keine Ausrede mehr. Wer es sich leichter machen möchte, findet in der Motorunterstützung tolle Möglichkeiten. Da wir bis heute selbst der Motor sind, bewerten wir nicht für E-Biker.

Wie empfindet ihr als Fahrradfahrer die Konzepte und Möglichkeiten der Gemeinde Stephanskirchen?

Da gibt es noch viel zu tun! „lacht“ Aber hier ist zum Glück jetzt einiges in Bewegung. Auch dank Eurer Arbeit. Wir haben ein wunderschönes Naherholungsgebiet, leider ist der Weg aus dem Ortskern dahin teilweise gefährlich. Auch für die kleinen Trail- und Dirt-Biker gibt es hier leider nichts Offizielles. Wie wir gehört haben, gibt es aber auch Pläne hierzu die bereits in der Umsetzung sind.

Vielen Dank für Eure Zeit! Wir wünschen viele weitere tolle Bike-Touren mit der Familie.

Das Interview mit Thomas und Michaela Federkiel führte Frank Wiens.

www.biken-mit-kids.de
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