Nächster Schritt zur fahrrad­freundlichen Kommune

Expertengremium besucht Stephanskirchen am 4. Juli

Endlich geht es weiter!

Nach coronabedingter Verzögerung von über einem Jahr kommt nun die nächste Stufe auf unserem Weg zur fahrradfreundlichen Kom­mune. Der erste Schritt war im Herbst 2020 der Beschluss des Gemeinderats, dass sich Stephanskirchen als fahrradfreundliche Kom­mune bewirbt. Nun folgt am 4. Juli die soge­nannte „Vorbereisung“. Dabei wird einen Tag lang die Verkehrssituation in unserer Ge­meinde unter die Lupe genommen. Eine drei­köpfige Bewertungskommission (AGFK Bay­ern/Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr/ADFC-Landesverband) kommt dazu nach Stephanskirchen. Aus Gemeinde und Landkreis nehmen teil: Bürgermeister, Ver­treter der Gemeindeverwaltung (Tiefbau und Verkehrsrecht), Polizei, Staatliches Bauamt, Verkehrswacht, ADFC Kreisverband Rosen­heim und der Radbeauftragte.

Zunächst wird es im Rathaus eine zweistün­dige Präsentation der aktuellen Radver­kehrssituation geben. Dr. Andreas Uhlig und ich haben bereits mit den Vorbereitungen be­gonnen und Informationen entlang des Krite­rienkatalogs der „Arbeitsgemeinschaft fahr­radfreundliche Kommune Bayern“ (AGFK) zu­sammengestellt. Nach der Mittagspause wer­den dann alle Beteiligten per Fahrrad eine vorbereitete Route durchs Gemeindegebiet abfahren und sich dabei die positiven, wie die verbesserungswürdigen Stellen anschauen. Im Anschluss zieht sich die Bewertungskom­mission zur Beratung zurück und gibt dann ein erstes Feedback mit Handlungsvorschlä­gen. Am darauffolgenden Abend werden die Ergebnisse im Umwelt- und Verkehrsaus­schuss des Gemeinderats vorgestellt und das weitere Vorgehen beraten.

Wie kann ich mich als Bürger/Bürgerin be­teiligen?

Damit wir als Gemeinde ein umfassendes Bild von der Radverkehrssituation bekommen, sammeln Verwaltung und Radbeauftragter schon seit langem Kritik und Wünsche der Bürger und Bürgerinnen. Inzwischen ist eine stattliche Menge an Rückmeldungen zusam­mengekommen. Wer noch eine wichtige Be­obachtung beisteuern möchte, schickt diese bitte bis Mitte Juni an den Radbeauftragten, dann können wir sie noch für die Vorberei­sung nutzen. Auf dem Weg zur fahrrad­freundlichen Kommune wird es aber noch mehr Möglichkeiten zur Beteiligung geben, es eilt also nicht.

Welche Stellen sind bisher schon im Fokus?

Die meisten Rückmeldungen haben wir bisher zur Situation entlang der Staatsstraßen, spe­ziell zur Schloßbergab-/auffahrt samt Inn­brücke sowie zu den Ortsdurchfahrten von Schloßberg, Waldering, Stephanskirchen und Hofleiten. Entlang der Kreisstraße RO5 fehlt der Radweg bisher völlig. Häufig kritisiert wer­den Kreuzungsgestaltungen wie die Kraglin­ger Kreuzung, REWE-Kreuzung, Kreuzung am Roten Schulhaus und die Einmündungen der Wasserburger Straße, Vogtareuther Straße und Miesbacher Straße in die Salzburger Straße. Weiterhin gibt es viele Klagen zu feh­lender Radinfrastruktur an der Wasserburger Straße, Hofmühlstraße, Kuglmoosstraße, Kraglinger Straße und wegen schlechter Zu­gänge zu REWE/dm und Wertstoffhof. Über­greifende Fragen kommen zu fehlenden Que­rungsmöglichkeiten der Staatsstraßen, Schutz von Fußgängern, Ausweitung der Tempo-30-Bereiche, sicheren Schulwegen, Barrierefreiheit und Qualität der Radwege so­wie zu Fahrrad-Abstellanlagen. Viele große Themen, die wir mit einem guten Gesamt­konzept in den nächsten Jahren angehen. Es kommt eine Menge Arbeit auf die Verwaltung und den Radbeauftragten zu, wir freuen uns aber darauf, dieses schon lange anstehende Thema nun strukturiert anzugehen.